Jodlerdorf & Jodlermeile
Jodeln und Feiern direkt am See
Das Jodlerdorf und die Jodlermeile befinden sich zentral gelegen, entlang des Zuger Seebeckens, in unmittelbarer Nähe der Vortragslokale und des Bahnhofs Zug. Der Festbetrieb beginnt am Freitag, 16. Juni 2023 um 14 Uhr und dauert mit Freinacht durchgehend bis Sonntag, 18. Juni 2023 um ca. 17 Uhr.

Festprogramm
Freitag, 16. Juni 2023
- 13:00-15:00 Uhr: Fahnenempfang, offizielle Festeröffnung und Apéro für geladene Gäste
- Wettvorträge Jodeln, Alphornblasen, Fahnenschwingen
- Unterhaltungsprogramm und Events
- Festbetrieb in den Jodlerbeizli und an den Jodlerständen
- diverse Radio- und TV-Sendungen
Samstag, 17. Juni 2023
- Wettvorträge Jodeln, Alphornblasen, Fahnenschwingen
- Unterhaltungsprogramm und Events
- Festbetrieb in den Jodlerbeizli und an den Jodlerständen
- diverse Radio- und TV-Sendungen
Sonntag, 18. Juni 2023
- 8:30 Uhr: Empfang Gäste
- 9:30 Uhr: offizieller Festakt und Festspiel (öffentlich, mit Ticket)
- 11:00 Uhr: Apéro/Festbankett für geladene Gäste
- 14:00-16:00 Uhr: Festumzug
- Festbetrieb in den Jodlerbeizli und an den Jodlerständen
- diverse Radio- und TV-Sendungen
Vorträge
Die Vorträge der Jodler, Alphornbläser und Fahnenschwinger finden zu verschiedenen Zeiten statt. Die Zeitfenster sind abhängig von der Anzahl der effektiven Anmeldungen und können erst Mitte Mai veröffentlicht werden. Sicher ist: Am Freitag, dem 16. Juni finden die Vorträge ab ca. 14 bis ca. 22 Uhr statt und am Samstag, dem 17. Juni ab ca. 10 bis ca. 22 Uhr.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Eidgenössischen Jodlerfests gibt es den Festführer in digitaler Form – das ist praktisch, spart Ressourcen und schont unsere Umwelt. Testen Sie bereits heute die digitale Teilnehmerliste anhand von fiktiven Einträgen.
Im Erklärvideo zeigen wir Ihnen, wie der digitale Festführer angewendet wird, damit Sie schnell an die gewünschten Informationen kommen und am Fest nichts verpassen.
Konzept und Umsetzung Erklärvideo: Remo Hegglin, Vater & Söhne GmbH, Zug
Vortragslokale
Die Vorträge werden in verschiedenen Räumlichkeiten der Stadt Zug präsentiert.
Jodeln
Fahnenschwingen
Alphornblasen
Tickets
«Eintrittsticket Vortragslokale»
Besucherinnen und Besucher des 31. Eidgenössischen Jodlerfestes können das «Eintrittsticket Vortragslokale» während des Festes an den Infoständen oder bei den Vortragslokalen kaufen oder ab 1. Mai 2023 über die Vertriebskanäle des ÖV beziehen:
- an allen bedienten Verkaufsstellen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und der Zuger Verkehrsbetriebe (ZVB)
- auf sbb.ch
- in den Bussen der ZVB
- per Telefon beim Contact Center 0848 44 66 88 (Ortstarif CHF 0.08/Min)
- an den Billettautomaten der SBB und ZVB
Das «Eintrittsticket Vortragslokale» beinhaltet neben dem Eintritt in die Vortragslokale ein Billett zur freien Fahrt in der 2. Klasse innerhalb des gesamten Tarifverbunds Zug (alle Zonen). In der Zeit vom 16. – 18. Juni 2023 gilt das «Eintrittsticket Vortragslokale» jeweils bis zum Folgetag um 5:00 Uhr des aufgedruckten Datums als Fahrausweis.
Ticketpreise:
- Freitag: CHF 20.–
- Samstag: CHF 30.–
- Freitag/Samstag: CHF 35.–
- Freitag bis Sonntag: CHF 40.–
«Festspielticket»
Informationen folgen demnächst.
«Spezialbillett» für Aktive und Begleitpersonen
Die Fest-Sets für Begleitpersonen können noch bis Ende April 2023 über das Online-Portal www.ifv-ejv.ch bezogen werden. Das «Spezialbillett» beinhaltet eine kostenlose Hin- und Rückreise mit dem ÖV ab dem Wohnort nach Zug in der 2. Klasse über den üblichen Weg gemäss GA-Bereichsstrecken (gültig zwischen dem 15.6. bis 19.6.2023, 05 Uhr). Zusätzlich enthält das «Spezialbillett» ein Ticket für den gesamten Tarifverbund Zug (alle Zonen), gültig vom 16. bis 18. Juni 2023 für Transfers zu den Übernachtungsorten in der Region Zug sowie den Transfer nach Luzern, Zürich und Schwyz. In Luzern und Zürich ist die Nutzung des öffentlichen Verkehrs in der Stadtzone «Kurzstrecke» inbegriffen. Besitzerinnen und Besitzer eines Fest-Sets haben zudem freien Zutritt zu den Vortragslokalen sowie zum Festspiel am Sonntagmorgen (Anmeldung separat erforderlich).
Brauchtum und Traditionen
Jodeln – der heisse Draht zum lieben Gott
Jodeln ist das Singen von losen Silbenkombinationen mit häufigem Umschlagen zwischen Brust- und Kopf- bzw. Falsettstimme. Die meisten Jodler – wie man die Jodellieder nennt – sind mehrstimmig. Neben dem reinen Jodellied tauchen Jodler auch häufig als Kehr- und Schlussrefrain in Volksliedern auf. Heimisch ist das Jodeln im Alpenraum und in weiteren deutschen und österreichischen Gebirgen. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die Pflege des Jodels in Chören entwickelt und auch die kirchliche, sakrale Volksmusiktradition kennt ein- oder mehrstimmige Jodler. Wie das Jodeln genau entstand, kann eigentlich niemand sagen. Vielleicht diente es einst der Verständigung zwischen Berg und Tal? Oder es kündigte auf schmalen, nicht einsehbaren Wegen am Berg den Auf- oder Abtrieb einer Viehherde an? Die frühesten Belege zum Wort «jodeln» stammen aus Franken und dem deutschsprachigen Donauraum des 17. und 18. Jahrhunderts, wo es für «johlen» stand und keine spezifisch musikalische Bedeutung hatte. Aber Jodler wissen natürlich, dass Jodeln eine sehr alte Sprache ist, um sich mit Nachbarälplern und dem lieben Gott zu verständigen.
In der Schweiz wird der Jodelgesang auf zwei Arten gepflegt. Einerseits als Jodellied, andererseits als Naturjodel. Das Lied besteht aus drei Strophen mit anschliessendem Jodel als Refrain. Im Gegensatz zum Lied ist der Naturjodel eine Melodie ohne Worte, die einfach nur das Empfinden zum Ausdruck bringt. Der Naturjodel wird vor allem im Appenzell, Toggenburg, Berner Oberland sowie in der Zentralschweiz intensiv gepflegt.
Auch das Alphorn entstammt der Bergwelt. Es wird vermutet, dass es als Rufinstrument zwischen den Sennen und der Talbevölkerung diente oder dem Weidevieh das Signal gab, zur Abend- und Melkzeit in den Stall zurückzukehren.
Neben dem Alphorn gibt es den Büchel. Auch dieses Blasinstrument basiert auf dem Prinzip der Naturtrompete, ist im Gegensatz zum Alphorn aber in drei nebeneinander liegende Sektionen gefaltet und beträgt dadurch nur etwa 90 cm.
Die Alphorn- und Büchelbläser und -Bläserinnen treten an den Eidgenössischen wie auch an den Unterverbands-Jodlerfesten als Solisten, im Duo, Trio, Quartett oder in einer Gruppe auf und lassen sich von drei Juroren bewerten. Als Gruppe gilt eine Alphorn- oder Büchelformation ab mindestens fünf Bläsern und Bläserinnen. Die mehrstimmigen Vorträge müssen mit Instrumenten in einheitlicher Grundstimmung dargeboten werden. Ausserdem müssen die Instrumente der Vortragenden – mit Ausnahme der Gewinde- oder Steckbuchsen bzw. der Stimmzüge bei den Bücheln – vollständig aus Holz bestehen.
Im Unterschied zum Jodeln und Alphornblasen ist das Fahnenschwingen nicht in den Bergen beheimatet, sondern war seit dem Mittelalter ein Privileg der städtischen Zünfte. Fahnen oder Banner sind seit dem frühen Altertum bekannt. Die bedruckten, meist rechteckigen Tücher symbolisieren eine Gemeinschaft und dienen zum Beispiel im Militär als Orientierungspunkt für die Soldaten. Nahezu jede historische Gemeinschaft hat ihre Fahne: Nationen, Städte oder eben Zünfte. Vielleicht haben Fahnenträger ihre Fahnen geschwungen, wenn der Wind fehlte? Oder freudvoll und spielerisch beim Sieg ihres Heeres? Jedenfalls haben auch zurückkehrende Söldner das Fahnenschwingen aus dem südlichen Europa in die Schweiz gebracht. Hier gehört es inzwischen zum Brauchtum und wird seit 1910 durch den Eidgenössischen Jodlerverband gefördert. Da es heute nicht mehr das Privileg der Zünfte ist, werfen Hunderte von Fahnenschwingern ihre seidene Fahne mit rund 100 reglementierten Schwüngen kunstvoll durch die Luft, um sie am kurzen, schweren Handgriff wieder aufzufangen.
An Jodlerfesten dürfen die Fahnenschwinger ihre Darbietung nur mit der Schweizer- oder einer Kantonsfahne ausführen. Das Fahnentuch muss dabei mindestens 1.44 Quadratmeter messen. Die Fahnenschwinger haben neben dem Einzelauftritt auch die Möglichkeit im Duo aufzutreten. Bei solchen Darbietungen werden nebst der üblichen Fahnenschwünge die Fahnen auch einander zugeworfen. Dies erfolgt in wenigen, konzentrierten Minuten. Begleitet durch den tragenden Ton von Alphörnern, gehören diese Wettkämpfe zu den feierlichsten Momenten eines Jodlerfestes.